Du hast bestimmt schon einmal den Begriff “Kulturschock” gehört, und vielleicht hattest du selbst schon einen.
Jedes Land hat seine eigene Kultur und manche Gewohnheiten können für uns auf den ersten Blick durchaus skurril wirken.
In diesem Blogbeitrag erfährst du über Bräuche aus anderen Ländern, wie du im Urlaub am besten andere Kulturen kennenlernen kannst und wie du in der Praxis kulturelle Begegnungen meisterst.
Indien: In Indien ist es üblich, in heiligen Stätten oder privaten Wohnungen die Schuhe auszuziehen. Außerdem wird häufig mit der Hand gegessen – aber niemals mit der Linken!
Japan: Schon auf das Begrüßungsritual solltest du vorbereitet sein. Besucher:innen müssen sich beim Begrüßen genau so tief verbeugen wie der Gastgeber oder die Gastgeberin. Sollte dies nicht der Fall sein, versteht der Gastgeber oder die Gastgeberin dies möglicherweise als Demütigung. Außerdem werden in Japan beim Betreten von Badezimmern separate Toilettenschuhe angezogen.
China: Die Tischmanieren in China sind, zumindest in ländlichen Regionen, vollkommen entgegengesetzt zu denen in Deutschland. Schmatzen bedeutet, dass es schmeckt. Auf den Boden wird gespuckt, da Chinesen glauben, dass das Herunterschlucken von Schleim ungesund sei.
Lateinamerika: In vielen lateinamerikanischen Ländern und auch in Spanien gilt es als unhöflich, pünktlich zu einer sozialen Verabredung zu kommen, da der Gastgeber oder die Gastgeberin noch bei den Vorbereitungen sein könnte. Außerdem zeigen Lateinamerikaner:innen gerne Nähe. So umarmen sie sich bei Begrüßungen oder verteilen Küsse.
Ja und Nein: In Bulgarien gelten die entgegengesetzten Kopfzeichen für ein Ja oder Nein, wie in Deutschland. Hier sagst du mit einem Kopfschütteln “Ja” und mit einem Kopfnicken signalisierst du ein “Nein”. In Äthiopien wirft man für ein “Ja” den Kopf zurück. Um in Japan etwas zu verneinen, schüttelt man nicht nicht wie in Deutschland mit dem Kopf, sondern wedelt mit der Hand wie ein Scheibenwischer vor dem Gesicht herum.
Folgendes sollten wir bei interkulturellen Begegnungen im Hinterkopf behalten: Da die persönliche Kultur einer Person ihre Werte, Normen, Überzeugungen und Lebensweise formt, hat sie einen Einfluss auf ihre Denkweisen, Wahrnehmungen, Emotionen und Handlungen.
1. Die eigene kulturelle Prägung
Zunächst einmal ist das eigene Bewusstsein für die eigene kulturelle Prägung wichtig. Dies beinhaltet die Reflektion und das Verständnis deiner Herkunft, deiner Erziehung und der Werte, die du lebst. Du kannst dich selbst folgendermaßen hinterfragen: Wie hat meine Prägung mich geformt? Was ist mir persönlich wichtig? Welche Gewohnheiten habe ich?
Des Weiteren ist es wichtig, sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden. Bei der Interaktion mit Menschen aus anderen Kulturen sollte ich darauf achten, kollektive Zuschreibungen zu vermeiden, denn jeder Mensch ist individuell und einzigartig – seine Identität kann nicht allein durch seinen kulturellen Hintergrund definiert werden.
2. Sich mit anderen Kulturen auseinandersetzen
In Bezug auf Kultur gibt es sichtbare Komponenten (u.a. Musik, Essen, Sprache, Architektur) und unsichtbare Komponenten (Werte, Kommunikationsstil, Überzeugungen, etc.).
Insbesondere wenn du zu Gast bei einer anderen Kultur bist, lohnt es sich, sich über grundlegende kulturelle Etikette zu informieren, um Fettnäpfchen zu vermeiden.
Ein Beispiel: Während es bei uns Deutschen üblich ist, Schnittblumen zu verschenken, solltest du dies in China vermeiden. Man schenkt sie nur zu Beerdigungen, da sie Vergänglichkeit symbolisieren.
3. Du musst nicht alles verstehen und nachvollziehen können
Es ist von Bedeutung, dass du akzeptierst, wenn du etwas nicht verstehst – sei es das Warum, Wie oder Was einer Handlung einer anderen Person. Es hilft, wenn du dir bewusst machst, dass auch deine kulturelle Prägung nicht immer für andere nachvollziehbar ist.
Ein Beispiel: Bei uns bedeutet direkter Augenkontakt Offenheit und Kontaktfreudigkeit, während dies in weiten Teilen Asiens als unfreundlich und Verletzung der Intimsphäre empfunden wird. Fehlender Blickkontakt ist in vielen Ländern ein Zeichen von Respekt.
4. Positive Haltung gegenüber der anderen Kultur
Höre zu und stelle Fragen – neue Werte, Ideen und Herangehensweisen können eine Bereicherung sein.
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